

Zwischen Kochtopf und Leinwand
Von der Kochlehre zu ersten Kunstwerken
Katja Bresch, geboren 1970, hegte schon früh den Wunsch, Mode und Design zu studieren. Stattdessen begann ihr beruflicher Werdegang in der Küche: Aus familiären Gründen absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Köchin. Auch wenn dieser Weg auf den ersten Blick wenig mit Kunst zu tun zu haben schien, fand sie in ihrer Arbeit stets Raum für kreatives Denken. Angefangen bei der Präsentation von Speisen bis hin zur Komposition verschiedener Aromen – bereits hier entdeckte Katja, dass jede Tätigkeit Freiraum für künstlerische Ideen bietet, solange man mit offenen Augen und Neugier herangeht.
Eine entscheidende Wende kam 2020 in Niedersachsen: Bei einer sogenannten „Art Night“ in Hannover wagte Katja erstmals den Schritt an die Leinwand. Obwohl sie bis dahin keinen professionellen Malunterricht genossen hatte, beeindruckte sie den anwesenden Künstler mit ihrem allerersten Bild. Diese unerwartete Anerkennung weckte in ihr die Lust, das Malen intensiver zu verfolgen. „Gefunden habe ich mich dadurch irgendwie neu“, sagt Katja heute rückblickend. Sie blickte plötzlich auf eine Welt voller Farben und Formen, in der das Ausprobieren neuer Techniken ebenso wichtig war wie der Mut, sich selbst immer wieder neu zu entdecken.
Experimentierfreude mit Acryl, Öl und Harz
Nach diesem Schlüsselmoment begann Katja, ihre künstlerischen Ideen systematisch zu vertiefen. Von Acryl- und Ölfarben bis hin zu modernen Werkstoffen wie Epoxidharz ließ sie sich auf alles ein, was ihre Fantasie befeuerte. Die eher klassischen Acryl- und Öltechniken gaben ihr die Möglichkeit, in mehreren Farbschichten zu arbeiten und verschiedene Stilrichtungen auszuprobieren. Mit Epoxidharz hingegen entdeckte sie ganz andere Ausdrucksformen: Übergänge von klarer Transparenz zu intensiven Farbtönen, in denen Lichtreflexe und Strukturen zu fließen scheinen.
Ihre Leidenschaft beschränkt sich jedoch nicht allein aufs Malen. Katja schätzt auch das Dreidimensionale – etwa bei Skulpturen aus Ytong-Stein. Hier kann sie Formen schaffen, Schleifspuren hinterlassen und eine ganz neue Haptik ins Spiel bringen. Dieses Zusammenspiel aus Malerei und Bildhauerei passt zu ihrer Überzeugung, dass wahre Kreativität sich nicht auf ein Medium festlegen sollte. Vielmehr geht es ihr darum, die jeweils passende Technik für ihre Ideen zu wählen. Genau das macht ihr Werk so vielseitig: Mal begegnen wir abstrakten Farbwelten, mal konkreten Motiven, die von Alltagsbeobachtungen inspiriert sind.
Ein Name als Hommage
Was Katjas Kunst unverkennbar kennzeichnet, ist nicht nur die Bandbreite an Techniken, sondern auch ihre Signatur: „Grunow“. Dieser Mädchenname dient als Hommage an ihre Mutter, die selbst ein ausgeprägtes künstlerisches Talent hatte, es jedoch nie umfassend ausleben konnte. Mit dieser Namenswahl erinnert Katja an ihre Wurzeln und gibt zugleich jener kreativen Ader, die in ihrer Familie weitervererbt wurde, eine Stimme.
Katja möchte, dass ihre Kunst Menschen bewegt und in einen Dialog bringt: „Ich möchte den Betrachter auf meine Ebene der Sichtweise bringen. Er soll sagen: ‚Ja, genau das verbinde ich auch damit.‘“ Dabei ist es ihr wichtig, niemandem eine einzige Interpretation aufzuzwingen. Vielmehr sieht sie ihre Arbeiten als Einladung, Gefühle zuzulassen und eigene Assoziationen zu finden. So schafft sie eine Brücke zwischen sich und dem Publikum – und zeigt eindrucksvoll, dass Kreativität oft genau dort entsteht, wo man ihr zunächst gar keine Bühne vermutet. Aus den Erfahrungen in der Küche und der überraschenden Begegnung mit Pinsel und Farbe wurde für Katja Bresch eine leidenschaftliche Lebensaufgabe, die fortwährend neue Facetten hervorbringt.

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